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Foto:  daniel stricker  / pixelio.de

„Heute ist ein guter Tag für Gehrden“ So wird Gehrdens Bürgermeister Cord Mittendorf am 15.07.2020 in der Calenberger Zeitung zitiert (siehe https://www.glasfaser-ditterke.de/status-quo/pressespiegel.html). Die Kooperation zwischen der Stadt Gehrden, htp und Avacon Connect war unter Dach und Fach. Bis Mitte 2025 sollen alle Haushalte der Stadt Gehrden und Gemeinden an das Glasfasernetz von Avacon/htp geschlossen sein.

Was haben wir uns alle gefreut in den Dörfern. Endlich schienen unsere jahrelangen Bemühungen um eine vernünftige Internetanbindung von Erfolg gekrönt zu sein. Die in Ditterke bereits im Vorfeld dieser Verkündung durchgeführte Vorabfrage nach Glasfaser brachte eine grandiose Quote von fast 70%iger Bereitschaft der Dorfbewohner. Das digitale Paradies schien in Ditterke nahe!

Doch wie so oft im Leben, wurde die digitale Rechnung der Dorfbewohner ohne den Wirt gemacht.

glasfaserausbau gehrdenAm 5.Februar 2021 präsentierte der Geschäftsführer der htp GmbH, Thomas Heitmann, auf einer Runde der Ortsbürgermeister der Stadt Gehrden den FTTH-Ausbauplan für Gehrden. Diese Präsentation eröffnete, daß ein Ausbau von Ditterke (und Redderse) aufgrund der hohen Anbindungskosten und des in Ditterke mit nur 160 Wohneinheiten geringen Potentials aktuell nicht wirtschaftlich ist. PENG! Das hat gesessen. „Wir waren schockiert“, so Ortsbürgermeister Ralf Wegmann zu den aktuellen Ausbauplänen.

Das so rosig erschiene Kartenhaus der seit Jahren digital unterversorgten Bürger des kleinsten Gehrdener Ortes nebst der Gewerbetreibenden stand mal wieder am digitalen Abgrund und drohte hinabzustürzen.

Als Voraussetzung für einen Ausbau (wann auch immer) wurden der Stadt Gehrden als Auflagen das Verlegen von Leerohren zum Einblasen der Glasfaserleitungen im Rahmen der Sanierung der B65 in 2021 sowie die Bereitstellung der Genehmigung der Leerohrverlegung durch die Feldmark zwischen Everloh und Ditterke auferlegt.

Wie Ditterke ist ebenso Redderse betroffen, die sich in einer ähnlich abgehängten Situation befinden und deren Ausbau massiv von öffentlichen Fördermaßnahmen abhängig ist.

Warum wurde diese Nebenbedingungen und Ausbaurisiken nicht im letzten Jahr beim „Abfeiern“ den betroffenen Dörfern offen kommuniziert? Droht einem weiteren Prestigeobjekt der Stadt Gehrden ein erneutes „Geschmäckle“ mangelnder und offener Kommunikation?

„Bei offener und vollständiger Kommunikation hätten wir Bürger doch aktiv in einem offenen Dialog mitwirken können, die Herausforderungen an den FTTH Ausbau im Vorfeld zu lösen“, so Jörg Beckmann von der Initiative „Glasfaser für Ditterke“.

Nach Informationen von Lennart Heise, Netzausbaumanagement bei htp, prüft htp im Nachgang der Erneuerung der B65 Ausbaus in Ditterke die Gesamtwirtschaftlichkeit und die Terminierung eines möglichen Ausbaus für das kleine Dorf. Eine verbindliche Aussage für einen definitiven Ausbau hört sich anders an.

Wie geht es jetzt weiter?

Am 30.April fand auf Begehren der CDU Gehrden in Redderse eine Informationsveranstaltung mit Vertretern des Landes und der Region statt. Als finales Ergebnis haben die Vertreter der CDU Fraktion in einem Eilantrag die Stadt Gehrden aufgefordert, über die Region Hannover die neu aufgelegten Förderproramme des Bundes vom 26.04.2021 für die Digitalisierung des ländlichen Raumes zu beantragen und abzurufen. Ebenso sollen die für die Anbindung der Bürger notwendigen zusätzlichen benötigten kommunalen Mittel in den Gehrdener Haushalt eingestellt werden. Ziel der CDU-Fraktion ist es einen zeitnahen, verbindlichen Ausbau von Ditterke und Redderse zu erreichen.

Aufgabe der Stadt Gehrden ist es jetzt, die Versäumnisse schnellstens zu korrigieren und endlich verbindliche und verlässliche Fakten für alle Bürger zu schaffen. Die Schaffung einer stabilen Infrastruktur ist eine der wichtigsten kommunalen Aufgaben.

Wir Ditterker Bürger würden uns sehr freuen, wenn alle Gehrdener Fraktionen das Engagement der CDU Fraktion im Interesse aller Bürger aktiv unterstützen würden.

DJ, 17.05.2021